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Autoreifen und das verwendete Material

Was macht einen Reifen aus?

Je nach Jahreszeit und Umgebung benutzen wir unterschiedliche Reifen. Diese Unterschiede können sichtbar sein, wie beispielsweise im Profil. An anderen Stellen werden sie dagegen kaum oder gar nicht bemerkt. So bei der Gummimischung von Reifen: Obgleich sich verschiedene Mischungen äußerlich kaum voneinander unterscheiden, beeinflussen sie die Reifeneigenschaften maßgeblich.


Aber: Woraus besteht ein Reifen nun?

All-weather tyres tyres

Die Gummimischung von Reifen im Detail

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass sich die Gummimischungen von Hersteller zu Hersteller unterscheiden und streng geheim sind. Diese Mischungen variieren selbst in den verschiedenen Reifengrößen und -arten, immer abhängig von den gewünschten Fahreigenschaften. Je nach Material und Menge lassen sich die Vor- und Nachteile der „Zutaten“ auf den Reifen übertragen – ein ständiger Balanceakt. So besteht Reifenmaterial aus den folgenden Teilen – je nach Einsatzzweck in unterschiedlichen Mengen:


Kautschuk

Natur- und Synthesekautschuk (auch bekannt als Polymer) sind die Hauptbestandteile eines Autoreifens. Diese Materialien bieten, je nach Sorte, eine hohe Rutschfestigkeit und nach der Verarbeitung die gewünschte Elastizität. Andererseits hat Kautschuk aber den Nachteil, dass es sich schnell abnutzt und bei Kälte verhärten kann oder bei Hitze sehr weich wird.

Naturkautschuk wird auf großen Plantagen von Kautschukbäumen gewonnen. Hierfür wird die Rinde des Baumes angeschnitten und der austretende Milchsaft aufgefangen.

Vermutlich kennen Sie den Milchsaft eher unter dem Namen Latex. Im Gegensatz dazu bietet Synthesekautschuk den Vorteil, dass er sich in seinen Eigenschaften anpassen lässt. So können wir als Hersteller schon bei der Materialwahl dafür sorgen, dass Ihr Reifen Sie sicher durch jedes Wetter bringt. 


Füllstoffe

Zum Kautschuk kommen größtenteils noch Füllstoffe hinzu. Diese Füllstoffe können Ruß, Silica, Kohlenstoff oder Kreide sein. Sie binden den Kautschuk und machen ihn robuster gegen Abnutzung. Denn Kautschuk allein kann bröseln, insbesondere bei Bremsvorgängen. Mit Füllstoffen wirken wir diesem Effekt entgegen und verlängern so die Laufleistung Ihrer Reifen. Allerdings verhärtet sich die Gummimischung dabei etwas.

Füllstoffe sind übrigens auch der Grund für die Farbe von Reifen. Ruß war der erste verwendete Füllstoff – und färbte die Reifen entsprechend ein. Als später andere Füllstoffe und damit andere Farben möglich waren, konnten sich dennoch nie farbige Reifen durchsetzen. Daher sind Reifen auch heute noch schwarz.

Anders als in den Anfängen nutzen wir für die moderne Reifenherstellung eher Silica für die Mischung. Silica bezeichnet das Salz der Kieselsäure. Dieser Stoff bindet den Kautschuk besonders gut mit dem Schwefel, der für die spätere Vulkanisation der Reifen unerlässlich ist. Dabei wird das Reifenmaterial erhitzt, um die chemische Verknüpfung der einzelnen Stoffe so zu verbinden, dass daraus elastischer Gummi wird. So erzielen wir eine gute Laufleistung, ohne auf andere Eigenschaften zu verzichten. Dafür nehmen wir als Hersteller gerne einen höheren Aufwand bei der Produktion der Gummimischung in Kauf.

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Weichmacher

Da ein Reifen auch bei Schnee- und Regenwetter ein gutes und sicheres Fahrgefühl liefern soll, werden Weichmacher benötigt. Diese Öle und Harze machen den Reifen flexibel und verbessern so die Haftung des Materials. Für Sie als Fahrer bedeutet das konkret: Weichmacher verbessern den Rollwiderstand. Öle tragen außerdem zur Rutschfestigkeit des Reifens bei. Deswegen sind in Winterreifen mehr Öle als in Sommerreifen verarbeitet – Weichmacher verhindern eine Verhärtung des Kautschuks bei kalten Temperaturen.


Wir erklären Ihnen, was Winterreifen bei kalten Temperaturen besonders effektiv macht. 


Mehr über Reifenmaterial

Neben den Hauptbestandteilen Kautschuk, Füllstoffe und Weichmacher sind auch Chemikalien, wie das bereits erwähnte Schwefel, und  Alterungsschutzmittel in Reifen zu finden. Auch diese beeinflussen das Fahrverhalten. So besteht die Entwicklung einer neuen Gummimischung aus einem ständigen Ausgleich der Materialien. Ein komplexer Prozess, der für jeden Reifen und dessen Material anders ist.

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